Pressemitteilung der CDU Warstein zum Bürgerentscheid Bücherbus

Detlev Winkler, Vorsitzender CDU Warstein

Pressemitteilung der CDU Warstein zum Bürgerentscheid Bücherbus

 

In dieser Woche werden an alle Wahlberechtigten im Kreis Soest Briefwahlunterlagen zugestellt, um über die Neuanschaffung eines Bücherbusses im Kreis Soest abzustimmen.

Der Bücherbus kostet bekanntlich 500.000 EUR und verschlingt an Unterhaltung und Personalkosten noch einmal 300.000 EUR im Jahr. Wenn der Bürgerentscheid positiv begleitet wird, wären das in vorgesehenen 20 Jahren Nutzung bis zu 8 Millionen EUR.

Sind wir Verantwortungslos, wenn wir dem mit einem „NEIN“ begegnen?

Als vor 50 Jahren der erste Bücherbus fuhr, passte der gut in die Zeit. Auch vor 20 Jahren machte ein Bücherbus noch Sinn. Aber heute hat sich einiges geändert, auch in der Förderung von Lesekompetenz. Es gibt inzwischen Internet und hervorragende Angebote an städtischen, kirchlichen und schulischen Büchereien und viele ehrenamtlich organisierten Angebote.

Eine Leseförderung wird unbedingt für notwendig gehalten und auch vorbehaltlos von uns als CDU Warstein unterstützt

 

Wer heute zum Bücherbus geht, würde sicherlich auch ohne Bücherbus lesen. Wer will uns heute noch weismachen, dass man Kinder, die nicht lesen, nur mit einem Bücherbus zum Lesen animieren kann. Um Kindern das Lesen nahezubringen, sind heute ganz andere Förderangebote für die Lesekompetenz gefragt als vor 50 Jahren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Mehrheit der Parteien des Kreistags hat sich auch wegen der niedrigen Nutzerzahlen gegen den Kauf und die Unterhaltung eines Bücherbusses ausgesprochen. Im Jahr 2016 haben von mehr als 300.000 Einwohnern des Kreises nur 1.287 Nutzer ein Buch ausgeliehen. Insgesamt gab es 402 zahlende Inhaber eines Leserausweises. Glaubt man den Ausleihe Zahlen, hat jeder der Nutzer zwischen 50 und 100 Bücher im Jahr entliehen. Das ist im Prinzip erfreulich, aber die geringe Nutzerzahl bleibt. Für die Kosten eines Bücherbusses könnte man gedanklich jeden der Nutzer mit dem Taxi zur Stadtbücherei fahren.

 

Die Idee mancher Befürworter einen Bücherbus für die medizinische Versorgung, für soziale Begegnung oder als Bankautomat zu nutzen, sind unrealistisch. Wer kann realistischen 20 Minuten Haltezeit Patienten versorgen oder soziale Begegnung fördern. Und da keine Bank bereit war, Versicherungsbeiträge für einen im Bücherbus mitgeführten Geldautomaten zu zahlen, wurde diese Idee schon vor Jahren verworfen.

 

Viel zu hohe Kosten bei viel zu geringen Nutzerzahlen auf der einen, hervorragende schon bestehende Angebote auf der anderen Seite sind für uns Grund genug, uns gegen die Neuanschaffung eines Bücherbusses auszusprechen.

 

Wahlberechtigt sind alle Wähler ab 16 Jahren. Wir rufen alle dazu auf, die Stimmzettel mit Kreuzchen zu versehen und zu versenden. Nutzen Sie Ihre Stimme und nehmen Sie am Bürgerentscheid teil.